Brandmühle (nach Maßbach)

Die Dünisch's und ihre Mühlen

Brandmühle bei Maßbach blickt auf wechselvolle Geschichte – Neue Anbindung durch A71

 

MASSBACH. Die Brandmühle hat in ihrer langen Geschichte viele Veränderungen miterlebt. Jüngst erst die neue Zufahrt im Zuge des Ausbaus des Autobahnzubringers mit Neuregelung der Staatsstraße direkt vor der Haustüre. Doch nicht nur baulich sind die Veränderungen in der langen Mühlengeschichte interessant.

Die Brandmühle war ursprünglich ein Hennebergisches Lehen, hat der Heimatforscher Reinhard Klopf festgestellt. Wilhelm von Maßbach trug am 9. Mai 1374 alles, was ihm eigen war, dem Hochstift Würzburg auf. Dazu gehörten laut Originaltext:

„das Haus zu Thundorf mit allen Eingehörungen zu Dorf und Feld, dass Dörfzlein zu Rransbach, Güter zu Theinfeld, so zehn Acker Weingarten am Fronberg, Güter zu Rothhausen in Dorf und Feld, ..... und die Brandmühl Zwischen Maßbach und Poppenlauer“.

Im 16. Jahrhundert gehörte die Brandmühle zum Besitz des Lehensherren Wilhelm von Schaumberg. Ans Spital in Münnerstadt verkaufte mit dessen Zustimmung der Brandmüller Kilian Mulner 1523 Mehl.

Einst getrennt

Die einstige Trennung der Brandmühle ist bis heute optisch erhalten. Die Brandmühle aus vorderer und hinterer Mühle, deren Gebäude noch stehen; an der vorderen Mühle ist der Mühlbach aufgestaut und durch einen Anbau ist eine Turbine zur Stromerzeugung im Mittelbau erreichbar. Nur ein Fallrohr erinnert noch an den früheren Mühlenbetrieb.

Müller in der Brandmühle waren in früheren Jahrhunderten laut Archivaufzeichnungen:

Bastian Köth (1597), Hansen Krugg (1616), Simon Denisch (1618), Bartholomeus Krugg (1654), Simon Natz (1707), Caspar Federlein (1708), Johannes Georg Gregner ( 1711), Harus Kies (1713), Michael Krieger (1732), Johann Michael Bieber (1785), Jackob Bieber ( in de Brandmühle 1810), Cyriakus Bieber (1812), Johann Dünisch (1812) und Lorenz Dünisch 1833).

Lange Ahnenreihe

Obgleich viele Namenfallen, mit einem ist die Brandmühle besonders eng verbunden, und das bis heute: m t dem Namen Dünisch. Die Dünisch's in Maßbach haben eine wechselhafte und breitgestreute Geschichte; die Vorfahren tauchen auch in den Nachbarmühlen auf. Die väterliche Stammreihe in der Ahnentafel führt ein Simon Denisch (mit „e“) an, bereits als Brandmüller vermerkt und geboren in Bocklet. Der Name Dünisch taucht auch in weiteren Maßbacher Mühlen auf: Ein Hans Dünisch (* 1657) wird als „Mittelmüller“ bezeichnet, Johann Georg (* 1726) als „vorderer Brand-müller“, weitere Johann Georgs (* 1757 und *1807) als „Neumüller“, 1834 Wieder als „Brandmüller“, weiß der heutige Besitzer Hermann Dünisch.

Teilung der Mühle

Eine Teilung der Mühle fand in jüngerer Zeit statt: 1966 zwischen Rudolf und Georg Dünisch, eine Generation vor dem derzeitigen Besitzer Hermann Dünisch, der den Teil der Landwirtschaft übernahm; Hans Dünisch erhielt den Mühlenbetrieb, der aber 1973 stillgelegt wurde. 1989 kaufte Hermann Dünisch die Mühle zurück und führt sie nun als Gesamtbetrieb. Das Getreidesilo wurde als Lager verwendet.

Im Jahr 2000 überholte man die Wasserturbine auf das Modernste, vom Mühlenbach angetrieben nun computergesteuert und als Stromlieferant für eigenen Bedarf und für den Verkauf an den überregionalen Stromerzeuger. Hermann Dünisch notiert noch heute akribisch die tägliche Leistung der Turbine und hat so zugleich den Überblick mit Abhängigkeit von den Niederschlägen (und die anderweitige Nutzung der Schütze an den Stauwehren entlang der Lauermühlen).

Alle Flächen verpachtet

Hermann Dünisch hat Seit einem Jahr alle Ackerflächen verpachtet. Seine Frau betreibt noch eine Hühnerhaltung mit Eierverkauf. Ein Teil des Wohnhauses ist vermietet. Ein Hausbrunnen existiert noch vor dem Haus, ist aber ungenutzt. Die Wasserversorgung ist derzeit durch das Maßbacher Leitungsnetz gesichert, da der Brunnen im Zuge der Straßenbauarbeiten in der Wasserqualität litt.

Erhard Beudert